Landsmannschaft Westpreußen e.V.

- Landesgruppe Berlin –

 

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Landesvorsitzender Diplom-Geograph  Reinhard M.W. Hanke           

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Tätigkeitsbericht  der Landesgruppe Berlin für das Jahr 2005

 

Die Berliner Landesgruppe gliedert sich in elf Kreisgruppen, die in sieben Organisationseinheiten zusammengefasst sind. Außerdem besteht das Westpreußische Bildungswerk (WBW) Berlin-Brandenburg. Die Geschäftsstelle teilt sich seit Anfang 2001 einen Büroraum im Deutschlandhaus mit der Landsmannschaft Ostpreußen.

 

 

„Mitteilungsblatt“ und andere periodische Publikationen

 

Alle  Mitglieder erhalten das „Mitteilungsblatt“ der Landsmannschaft, das im Jahr 2005 dreimal erschien, die Ausgabe Nr. 64 (01) kam wegen des 150. Geburtstages von Hugo Conwentz illustriert und mit vermehrtem Umfang von 16 Seiten (Normalausgabe sechs Seiten) heraus. Die einzelnen Berliner Heimatkreise haben, je nach Bedarf, „Rundbriefe“ für ihre Mitglieder. Das Westpreußische Bildungswerk (WBW) verschickt daneben halbjährlich ein „Programm-Heft“ mit ausführlichen Texten zum Inhalt der Veranstaltungen und zu den Referenten.

 

Das „Mitteilungsblatt“ erscheint ergänzend zum 14-tägigen Bundesorgan „Der Westpreuße“ und zu den von fast allen Heimatkreisen herausgegebenen Publikationen, unter denen hier die monatlich erscheinenden „Elbinger Nachrichten“ (hohe journalistische Qualität) und „Marienburger Zeitung“, die „Thorner Nachrichten“ (zweimal jährlich), die Zeitschrift „Bromberg“ (dreimal), „Heimatkurier. Heimatzeitung für den ehemaligen Kreis Rosenberg (Westpreußen)“(sechsmal), der „Deutsch Kroner und Schneidemühler Heimatbrief“ (monatlich) und das „Mitteilungsblatt für die Heimatkreise Schlochau und Flatow“ (vierteljährlich) zu nennen sind; für Danzig erscheint monatlich „Unser Danzig“, herausgegeben von einer eigenen Landsmannschaft, dem „Bund der Danziger“ (deren Berliner Landesgruppe nennt sich „Landsmannschaft der Danziger“).  Die Heimatkreis-Publikationen werden, wie auch die alle zwei Jahre stattfindenden Bundestreffen der Heimatkreise, im allgemeinen von ihren Patengemeinden finanziell großzügig unterstützt.

 

Die Berliner Landesgruppe profitiert noch von weiteren Vereinigungen und Publikationen, die direkt zur Landsmannschaft („Westpreußen Jahrbuch“, die „Truso-Vereinigung“ mit „Elbinger Hefte“) gehören bzw. eng mit der Landsmannschaft zusammenarbeiten (die wissenschaftliche „Copernicus-Vereinigung für Geschichte und Landeskunde Westpreußens“ mit mehreren Schriftenreihen, die „Historische Kommission für Ost- und Westpreußen“ mit eigenen Publikationen u.a.m.).

 

 

 

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Die Kreisgruppen

 

Wegen der besonderen Mietverhältnisse im Deutschlandhaus (Eigentümer ist das Bundesamt für Immobilienverwertung) seit Auflösung der Stiftung Deutschlandhaus, treffen sich die Kreisgruppen, auch aus Kostengründen, außerhalb des Deutschlandhauses und in unterschiedlichen zeitlichen Abständen. Allein die Kreisgruppe Elbing veranstaltet monatliche Treffen, die allerdings in der Tageszeit (etwa 13-15 Uhr) so früh liegen, dass Berufstätige nicht daran teilnehmen können. Die anderen Kreisgruppen kommen mindestens dreimal im Jahr zusammen. Die Kreisgruppe Schlochau als die größte Gruppe stellt etwa ein Viertel der Mitglieder in der Landesgruppe. Die Mitgliederzahl stagniert, die Abgänge durch Tod oder Austritt wurden von Neueintritten aufgewogen. Allein das Westpreußische Bildungswerk hat im Berichtsjahr eine Vielzahl von Neueintritten zu verzeichnen. Die Betreuung der Mitglieder durch geeignete Führungskräfte ist z.Z. bei allen Gruppen gesichert. Der Schwerpunkt der Gruppenarbeit liegt im sozialen und kulturellen Bereich. Hier kann sich die Kulturarbeit dem engeren Bereich der jeweiligen Region, der Stadt bzw. dem Dorf widmen. Hin und wieder finden auch Fahrten statt oder es werden andere Veranstaltungen besucht. Eine gut angenommene Tradition für alle Kreisgruppen ist mit der Kulturveranstaltung in der Faschingszeit 2002 begründet worden, auf der u.a. auch die neueste Literatur über Westpreußen vorgestellt wird und/oder eine Lesung stattfindet.

 

Kreisgruppen und Heimatkontakte

 

Über die vielen Einzelkontakte der westpreußischen Landsleute kann hier nicht berichtet werden. Einen besonderen Höhepunkt bildete im Berichtszeitraum (24. bis 26.10.2005)  der Besuch einer Delegation der „Gesellschaft der deutschen Minderheit mit Sitz in Bromberg/Bydgoszcz“ bei der Berliner Kreisgruppe. Die aus deutschen und polnischen Teilnehmern  gemischte Gruppe hat sich hier in Berlin sehr wohl gefühlt und darüber in ihren eigenen Publikationen und  im Bundesorgan „Der Westpreuße“ berichtet. Im „Mitteilungsblatt, Nr. 67“ der Berliner Landesgruppe der  Landsmannschaft Westpreußen  erschien dazu ebenfalls ein Artikel. Die Verbindungen zu dieser Gruppe sollen in Zukunft verstärkt werden. Die Partnerstadt Mannheim des Bezirks Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf unterhält im übrigen eine Partnerschaft mit Bromberg/Bydgoszcz, so dass hier eine fruchtbare Zusammenarbeit möglich ist, da die Stadtverwaltung von Bromberg/Bydgoszcz der deutschen Minderheit gegenüber sehr aufgeschlossen ist. Auch die Vereinigungen der deutschen Minderheit in weiteren Orten Westpreußens sollen in den Austausch stärker einbezogen werden. Eine Hilfe wird dabei sein, dass der stellvertretende Vorsitzende des Dachverbandes der deutschen Vereinigungen in Polen, mgr. inz. Helmut Kurowski, in Thorn/Torun ansässig ist.

 

Westpreußisches Bildungswerk Berlin-Brandenburg (WBW)

 

Das Westpreußische Bildungswerk Berlin-Brandenburg (WBW) in der Landsmannschaft Westpreußen Berlin ist unter der Leitung des seit 1982 tätigen Landeskulturreferenten Reinhard M.W. Hanke Träger der landsmannschaftlichen Kultur- und Bildungsarbeit. Das WBW veranstaltet Vortragsveranstaltungen, Tagesstudienfahrten und Studienreisen auf hohem Niveau. Die Landsmannschaft erreicht dadurch eine große Außenwirkung und einen hohen Bekanntheitsgrad in ihrer Kompetenz.

 

Im Jahre 2005 fand vom 26.06. bis 07.07.2005 die Studienfahrt nach „Sankt Petersburg und Nowgorod“ mit 30 Teilnehmern statt, zu der Diplom-Geograph Reinhard M.W. Hanke am    18.03.2005 ein ausgebuchtes erfolgreiches Seminar in der Volkshochschule Charlottenburg-Wilmersdorf abhielt.

 

Folgende  Tagesstudienfahrten wurden zwischen April und Dezember 2005 durchgeführt: R. Hanke am 23.04.: „Görlitz: südliche Stadtteile mit Landeskrone und Jakob-Böhme-Haus östlich der Neiße“, Prof. Dr. Konrad J. Müller am 20.08.: „Auf den Spuren Friedrichs des

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Großen“ (u.a. Neustadt/Dosse, Rhinluch), R. Hanke am 17.09.: „Burg Kriebstein, Mittweida, Tal der Zschopau mit Silberbergwerk“, Frau M. Müller am 15.10.: „Bad Doberan, Heiligendamm und Rerik“ und R. Hanke am 10.12.2005 „Wolfenbüttel mit Stadtführung, Besuch der Herzog-August-Bibliothek und des Lessing-Hauses und des Schlosses“.

Die ursprünglich für den 28.05.2005  vorgesehene Fahrt von Pfarrer i.R. Bernd Raebel „Luckau, Lübben, Dorfkirchen, Schloss Groß Leuthen...“ musste wegen zu geringem Interesse ausfallen, der Besuch von „Swinemünde“ mit R. Hanke am 23.07.2005 (ursprünglich 18.06.) konnte wegen Ausfall des Zuges der Deutschen Bahn (keine Lokomotive) nicht durchgeführt werden und ist nun für den 15.07.2006 angesetzt.

 

Die regelmäßig etwa elfmal im Jahr in der „Kommunalen Galerie des Kunstamtes  Wilmersdorf“ stattfindenden Vortragsveranstaltungen befassten sich mit folgenden Themen:

 

150. Veranstaltung, 19.01.2005: „Vom Naturdenkmal zum Naturschutz. Zur Wieder-kehr des 150. Geburtstages von Hugo Conwentz, dem Begründer des europäischen Naturschutzes“ (mit Lichtbildern) von Hans-Jürgen Kämpfert (Lübeck), im Rousseau-Saal im Neuen Glashaus des Botanischen Gartens (zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Ostmitteleuropa e.V. und dem Volksbund Naturschutz e.V.,  

 

151 17.02.2005: „Herzog Albrecht und der ermländische Bischof Stanislaus Hosius“ von Dr. Stefan Hartmann (Berlin),

 

152 18.03.2005: „Sankt Petersburg: Russlands Tor nach Europa, Europas Tor nach Russland“ (mit Medien), von Dipl.-Geograph Reinhard M.W. Hanke (Berlin), Seminar in der Volkshochschule Charlottenburg-Wilmersdorf,

 

153 07.04.2005: „Werke Schinkels in Preußen und Posen“ (Lichtbildervortrag) von Frau Dr. Eva Börsch-Supan (Berlin),

 

154 12.05.2005: „Samuel Thomas Soemmerring (1755-1830) aus Thorn – großer Mediziner, Naturwissenschaftler und Erfinder in der Goethezeit” (Lichtbildervortrag) von Dipl.-Geograph Rolf Siemon (Hann. Münden),

 

155 16.06.2005: „Das Nachleben vorchristlicher Vorstellungen im Herzogtum Preußen“  von Prof. Dr. Bernhart Jähnig (Berlin),

 

156   18.08.2005:  „Sankt Petersburg und Nowgorod im Jahre 2005 – Moskau 2006?“ von Dipl.-Geograph Reinhard M.W. Hanke (Berlin),

 

157 15.09.2005: ‚„Drang nach Westen“. Ethnische Landesplanung und Durchführung in Polen (1900-1945/46)“ von Prof. Dr. Gerd Heinrich (Berlin),

 

158 20.10.2005: „Schweres Gepäck. Flucht und Vertreibung als Lebensthema“ von Dr. Helga Hirsch (Berlin),

 

159 10.11.2005: „Essen und Trinken in Westpreußen. Rezepte aus  Westpreußen zu Winter- und Weihnachtszeit“ (mit Proben) von  Brigitte Kretschmann,  (Treuen-brietzen),

 

160  08.12.2005: „750 Jahre Königsberg/Preußen“ (mit Medien) von Dipl.-Geograph Reinhard M.W. Hanke (Berlin).

 

Die Mitglieder des WBW erhalten zusätzlich zum landsmannschaftlichen „Mitteilungsblatt“ halbjährlich ein WBW-Programmheft mit ausführlichen Texten zu Inhalt und Referenten der einzelnen Veranstaltungen. Dieses „WBW-Programmheft“ wird auch ins Internet gestellt.

 

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Ausstellungen

 

Von großer Bedeutung im Kulturleben des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf und Berlins sind die seit Jahrzehnten in Wilmersdorf gezeigten Ausstellungen des „Westpreußischen Landesmuseums“ in Münster-Wolbeck, zu deren Finanzierung die Berliner Landesgruppe der Landsmannschaft Westpreußen mit Eigenmitteln und mit Fördermitteln des Landes Berlin nach dem § 96 BVFG jeweils beigetragen hat. Mit der Wahl des Landesvorsitzenden und Bundeskulturreferenten der Landsmannschaft Westpreußen, Diplom-Geograph Reinhard M.W. Hanke, in den Stiftungsvorstand des Museums-Trägervereins „Kulturstiftung Westpreußen“ im Dezember 2005, wird die Zusammenarbeit zwischen Berlin und Münster-Wolbeck weiterhin sehr eng sein.

 

Am 30.11.2005 wurde in der „Kommunalen Galerie“ von Bezirksbürgermeisterin Frau Monika Thiemen, Frau Elke von der Lieth (Leiterin der Galerie), Frau Magdalena Oxfort (Kulturreferentin der Westpreußischen Landesmuseums in Münster-Wolbeck) und dem Vorsitzenden der Landsmannschaft Westpreußen Berlin und Bundeskulturreferenten der Landsmannschaft Westpreußen, Dipl.-Geograph Reinhard M.W. Hanke,  die Ausstellung „Ost-West-Begegnungen in Krieg und Frieden. Auf den Spuren einer Familiengeschichte“ eröffnet. Zur Ausstellung (01.12.2005 bis 15.01.2006) wurden sonntags drei Veranstaltungen angesetzt:

 

11.12.2005: „Masurische Gnadenhochzeit“, Lesung von Herbert Somplatzki (Schmallenberg), die Ausstellung fußt auf diesem Buch,

 

08.01.2006: „Unvergessliches Masuren“ (Lichtbildervortrag) von Prof.Dr. Udo Götze (Berlin) und

15.01.2006: “Schweres Gepäck. Flucht und Vertreibung als Lebensthema“ von Dr. Helga Hirsch (Berlin).

 

 

Grußwort des Landesvorsitzenden der Landsmannschaft Westpreußen, Reinhard M.W. Hanke, zur Eröffnung der Ausstellung „Ost-West-Begegnungen in Krieg und Frieden. Auf den Spuren einer Familiengeschichte“, am Mittwoch, 30. November 2005, 19.00 Uhr in der Kommunalen Galerie, Berlin Wilmersdorf, Hohenzollerndamm 176:

 

Sehr geehrte Frau Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen,

sehr geehrte Frau von der Lieth,

sehr geehrte Frau Oxfort,

 

liebe Landsleute , meine Damen und Herren!

 

„Zukunft braucht Herkunft“, so formulierte es einst der Philosoph Joachim Ritter.

 

Die  Zeitschrift „Psychologie heute“ widmet ihr Dezember-Heft der Frage, „Wo kommst du her? Warum Heimat gerade heute so wichtig für uns ist“.

 

Chefredakteur Heiko Ernst sieht das so:

 

„Wir Deutschen sind nach wie vor die unangefochtenen Reiseweltmeister. So oft und so weit wir können, verschwinden wir aus der selbst gemachten Tristesse, geradezu fluchtartig. Shopping in Dubai, Trekking in Nepal, zur Ayurvedakur nach Sri Lanka, mal kurz ein paar Tage nach London oder Mallorca – kein Winkel der Erde ist sicher vor uns. Wir sind in der

 

 

 

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Welt  zu Hause und waren schon gründlich globalisiert, lange bevor Globalisierung ein Angstwort wurde. Noch vor wenigen Jahren bekannten sich viele Autoaufkleber"‚ „I love New York“ oder „Miami Beach“ zu einem vagen Kosmopolitentum. Man schämte sich der Provinz, aus der man kam, und die meisten Deutschen kommen aus der Provinz, dazu zählen ja auch Metropolen wie Berlin-Wilmersdorf, Düsseldorf-Oberkassel oder München-Unterschleißheim.

Aber es tut sich Seltsames: In Flughäfen und Bahnhöfen sieht man immer häufiger T-Shirts oder Jacken mit exotischen Aufdrucken: Fürth, Flensburg,  Oberhausen. Und plötzlich machen auch junge Leute Urlaub im Schwarzwald, die Globetrotter von einst fahren nach Rügen oder nach Thüringen, ganz Abgedrehte entdecken Görlitz oder den Hotzenwald. Der Philosoph Michael Großheim konstatiert ein „Trendwunder zum beschränkten Eigenen“, eine ausgeprägte Lokalisierungsbewegung sei zu beobachten. Dazu passe etwa auch die Hinwendung zum „guten Alten“ (was etwa der Firma Manufactum – „Es gibt sie noch, die guten Dinge!“ – erfreuliche Umsätze beschert). In der Popmusik sind deutsche Texte nicht mehr peinlich, und Bands wie „Wir sind Helden“ stürmen die Charts. Der deutsche Film bejubelt derweil zum etwa 17. Mal seine Wiederauferstehung. Wanderbücher wie die von Wolfgang Büscher („Deutschland,  eine Reise“) oder dem Harald-Schmidt-Sidekick Manuel Andrack („Du musst wandern“) erzählen vom Reiz deutscher Landschaften. Schöne Heimat, wir kommen!

Bedeutet diese Wende  die Paderbornisierung der Bundesrepublik? Haben wir es mit einem Überforderungssyndrom zu tun? Vielleicht sind wir ja weltmüde und brauchen die Flucht ins Überschaubare: „Think global“, aber lebe lieber lokal! Wahrscheinlich ist die neue Heimeligkeit der Ausdruck eines elementaren und lange vernachlässigten Bedürfnisses: sich seiner Identität zu vergewissern. Die Formel des Philosophen Joachim Ritter wird glänzend bestätigt: „Zukunft braucht Herkunft.“ Wer mit wachsender Unsicherheit und Unübersichtlichkeit zurechtkommen muss, braucht umso mehr ein Bewusstsein für die eigenen Wurzeln, für Eigenheiten und Besonderheiten, die man vielleicht bewahren sollte.

Es scheint tatsächlich so, als sei eine Art von Heimkehr in vollem Gange. Nur: Wohin kommen wir, wenn wir „daheim“ sein wollen? Die Orte, vor allem auch die Lebensformen, Institutionen und Traditionen, die im positiven Sinne einmal Fluchtpunkte für den überforderten Einzelnen waren, bieten heute keine Heimat mehr. Die Idyllen der Kindheit sind längst mit Baumärkten und Eigenheimsiedlungen zubetoniert. 

So richten sich viele in Heimatsurrogaten ein. Wenn schon keine Heimat mehr zu haben ist, so doch wenigstens ein Heim: „Papi, wenn ich groß bin, will ich auch Spießer werden!“, sagt das kleine Mädchen in der Bausparkassenwerbung zu ihrem Vater, einem überständigen Hippiezausel in der wohl letzten Wohnwagenkommune. Aber auch „Cocooning“ rettet nicht davor, die harte Tatsache anzuerkennen: die traurigen Reste von Heimat, die wir wenigstens noch hier und da zu finden hoffen, bestätigen nur die neue, nie gekannte und endgültige Heimatlosigkeit einer ganzen Generation.... Und so müssen wir uns, um Identität und Geborgenheit dennoch zu finden, um eine neue Heimat bemühen: Um das gute Zusammenleben mit anderen Menschen, um den Erhalt und die Pflege von Familien und Freundschaften, Nachbarschaften: Netzwerke statt Fachwerk. Diese Strategie lässt sich sogar neurobiologisch unterfüttern: der renommierte Psychobiologe Jaak Panksepp erläutert ... , wie das essenzielle Gefühl der Geborgenheit in den neuronalen Schaltkreisen des Gehirns entstehen kann. Heimatgefühl ist auch eine Frage des Kopfes.“

 

 

Im November d.J. konnte der Hörer der Kindersendung „Kakadu“ im Deutschlandradio folgende Ausführungen zu den Ergebnissen der Potsdamer Konferenz von 1945 hören:

 

„Die Länder, die Hitler mit seiner Armee überfallen und eingenommen hatte, wollten natürlich nicht länger zu Deutschland gehören. Truman, Churchill und Stalin beschließen: Wir nehmen einfach die Grenzen, die Deutschland hatte, bevor Hitler an die Macht kam. Millionen Deutsche mussten nun zurück – ins viel kleiner gewordene Deutschland – sie wurden aus den anderen Ländern vertrieben.“

 

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Ost- und Westpreußen, Pommern, Ost-Brandenburg, Schlesien und Sudetenland eine  „Errungenschaft“ der Nazis?

 

Vor fast 50 Jahren, am 27. Februar 1956,  hat der Bezirk Wilmersdorf beschlossen, für die Landsmannschaft Westpreußen Berlin e.V. eine Patenschaft zu übernehmen.

Damit zeigte das Bezirksamt Wilmersdorf Solidarität mit dem schweren Schicksal der aus ihrer ostdeutschen Heimat Vertriebenen.

Ich selbst habe 23 Jahre lang als Vorstandsmitglied der Landsmannschaft Westpreußen und 19 Jahre als deren Vorsitzender diese lebendige Patenschaft begleitet, nunmehr seit zwei Jahren auch als Bundeskulturreferent der Landsmannschaft in Münster/Westfalen. Die

Landsmannschaft Westpreußen Berlin hat in der Vergangenheit hier im Bezirk mit finanzieller Unterstützung des Landes Berlin nach dem § 96 des Bundesvertriebenen- und Flüchtlingsgesetzes zahlreiche Ausstellungen zeigen können. Die Hilfe des Patenbezirks, der uns jeweils großzügig Räumlichkeiten zur Verfügung stellte, die Unterstützung  der  Landsmannschaft  Westpreußen  in  Münster  und – seit  einigen

Jahren - auch die Hilfe des Westpreußischen Landesmuseums in Münster, waren für diese erfolgreiche Zusammenarbeit unerlässlich.

Wechselseitig fanden und finden viele weitere Veranstaltungen statt, an denen der Bezirk regelmäßig durch Bezirksbürgermeister und andere Bezirksamtsmtiglieder, Bezirksverordnete, aber auch durch den ganz normalen Einwohner beteiligt war und ist. Unsere Programme weisen aus, dass diese Aktivität sich in den vergangenen 15 Jahren verstärkt hat.  Die Wiedervereinigung unseres Vaterlandes hat unsere Aufgaben erweitert:  die Landsleute aus dem Ostteil der Stadt und dem näheren und weiteren Umland und unsere Landsleute in der Heimat, die sich endlich ohne Schaden für ihr tägliches Leben und Arbeiten als Deutsche zu erkennen geben können und sich nun auch organisieren dürfen, werden in unsere Arbeit einbezogen. Erst kürzlich weilte ein Delegation der Gruppe der Deutschen Minderheit aus Bromberg auf Einladung unserer Berliner Organisation in der Stadt. Auf Bundesebene sind diese Kontakte noch intensiver.

Auch die Westpreußen haben ihre Heimat  schon vor der politischen Wende regelmäßig besucht.  Bekanntschaften wenn nicht gar Freundschaften mit den jetzt dort lebenden Menschen wurden geschlossen, ganz gleich ob es Polen oder deutsche westpreußische Landsleute sind. Die Arbeit der Landsmannschaft Westpreußen in Berlin, in der Bundesrepublik Deutschland, in der Heimat Westpreußen unterstützt die europäische Entwicklung im Geiste der Verständigung, ohne Grenzen in den Köpfen und auf den Landkarten, im politischen, im wissenschaftlichen und Alltagsbereich der Menschen. Auch für viele polnische Wissenschaftler, Museen und Organisationen sind wir von den Landsmannschaften oft die ersten und einzigen möglichen Ansprechpartner. Weltweit kommen die Anfragen von Familienforschern und anderen Personen an uns heran. Unsere ehrenamtlichen Kräfte sind auch hier sehr gefordert.       

In einem zusammenwachsenden Europa wird es möglich sein, sofern ein Vertriebener es will, in seine Heimat zurückzukehren. Vertreibung darf sich nicht lohnen. Mit Bedauern und Zorn haben  wir den Abbau der Mittel für die ostdeutsche Kulturarbeit, in Berlin das „Wegschließen“ von über 40.000 Medieneinheiten der ehemaligen Stiftung Deutschlandhaus erlebt, Arbeitsgrundlagen, die uns in unserer Kulturarbeit fehlen. Schon seit Jahrzehnten wird in unseren Schulen unsere Heimat nicht mehr genügend gewürdigt. Im öffentlichen Leben verschwinden an Ostdeutschland und die übrigen Vertreibungsgebiete erinnernde Bezeichnungen. Desto stärker sind die Vertriebenen und ihre Freunde in Stadt und Land selbst aufgerufen, ihr Wissen über ihre Heimat und ihr Schicksal in ihrer eigenen Familie, bei ihren Nachbarn, in der Öffentlichkeit zu verbreiten. 

 

„Tradition heißt nicht, Asche aufbewahren, sondern die Flamme weitergeben!“

   (Ricarda Huch)

Wir ehrenamtlichen Mitarbeiter wünschen uns für unsere vielfältigen Tätigkeiten für Menschen und Land weiterhin die Unterstützung unseres Landes, also auch unseres Patenbezirks.

 

Seite 7 zum Jahresbericht 2005 der Landsmannschaft Westpreußen Berlin

 

„150. Geburtstag von Hugo Conwentz“

 

Die Veranstaltungen zum „150. Geburtstag von Hugo Conwentz, dem Begründer des europäischen Naturschutzes“ am 19. und 20. Januar 2005 waren zugleich ein Höhepunkt  der Arbeit der Landsmannschaft, an dem neben den genannten Vereinigungen auch das Bundesamt für Naturschutz in Bonn-Bad Godesberg, das zuständige Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Brandenburg,  das Haus der Natur in Potsdam sowie die Forstakademie in Eberswalde teilhatten. Neben der oben schon genannten Vortragsveranstaltung im Botanischen Garten – vorgeschaltet waren „Kaffeetafel“ und Gedankenaustausch mit der Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung, Frau Dr. Marianne Suhr, im Rathaus Charlottenburg – und einem Symposium des Potsdamer Hauses der Natur zu Hugo Conwentz  in Potsdam, stand das Gedenken am Grabe von Hugo Conwentz auf dem Stahnsdorfer Südwestfriedhof, der Wilmersdorfer Pflege untersteht, auf dem Programm. Auch die Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen würdigte hier die Verdienste von Hugo Conwentz. Der Fernsehsender rbb berichtete darüber.

 

Rechtzeitig zur  Veranstaltung hatte die Berliner Landesgruppe der Landsmannschaft Westpreußen für die Wiederherstellung des Bronzereliefs mit dem Abbild von Hugo Conwentz auf dem Grabstein gesorgt. Am Grabstein für Hugo Conwentz fehlten das Medaillon mit dem Bildnis des großen Westpreußen sowie die kleinen Kreuze vor den Todesdaten von Hugo Conwentz und seiner Frau. Die Wiederherstellungskosten beliefen sich auf rund 4400,- € und wurden von der berühmten Bildgießerei Noack in Schöneberg vorgenommen. Da dem Land Berlin und dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf die nötigen Mittel für das „Berliner Ehrengrab“ nicht zu Verfügung standen (Jahresetat € 330,-/Grab), wurden von der Landsmannschaft Westpreußen Berlin, dem Förderkreis Westpreußen in Münster und der Arbeitsgemeinschaft Ostmitteleuropa e.V. Berlin insgesamt € 1200,- dem Bezirksamt zur Verfügung gestellt; der Landsmannschaft gelang es darüber hinaus, für weitere rund 2000,- € Spender zu finden: das Bundesamt für Naturschutz und der Bundesverband beruflicher Naturschutz!

 

Ostdeutsche Kulturtage im Deutschlandhaus

 

Wie in den Jahren 2002 bis 2004 beteiligte sich die Landesgruppe in Gemeinschaft mit der Landsmannschaft der Danziger mit einem Informationstisch am „Ostdeutschen Kulturtag“ der Landsmannschaften im Berliner Landesverband der Vertriebenen im Deutschlandhaus. Außerdem gab es einen Vortrag der Kulturreferentin beim Westpreußischen Landesmuseum in Münster-Wolbeck über die auch grenzüberschreitende Arbeit des Museums.

 

Patenschaft des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf

 

Am 27.02.1956 hatte der damalige Bezirk Wilmersdorf die Patenschaft mit der Landsmannschaft Westpreußen begründet, der damalige Bezirk Charlottenburg hatte am 27.09.1955 die Patenschaft für die Pommersche Landsmannschaft beschlossen.

 

Der Text lautet: Patenschafts-Urkunde. Zum Zeichen der Verbundenheit mit den heimatvertriebenen Westpreußen hat das Bezirksamt Wilmersdorf am 27. Februar 1956 beschlossen, die Patenschaft für die Landsmannschaft Westpreußen e.V. Berlin zu übernehmen.

 

Mit der Übernahme der Patenschaft bekundet das Bezirksamt Wilmersdorf sein Verständnis für das Schicksal der aus ihrer Heimat vertriebenen Westpreußen und zugleich seinen Willen, ihnen bei ihren Anliegen beizustehen und damit die vertrauensvollen Beziehungen zwischen Heimatvertriebenen und Einheimischen zu vertiefen.

 

 

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In diesem Sinne wurde diese Urkunde heute ausgefertigt und den Vertretern der Landsmannschaft Westpreußen e.V. Berlin übergeben.

 

Berlin-Wilmersdorf, den 20. August 1956. Bezirksamt Wilmersdorf von Berlin,

Bezirksbürgermeister, gez. Dumstrey

 

Am 29.09.2004 wurde in der Bezirksverordnetenversammlung unseres Patenbezirkes Charlottenburg-Wilmersdorf von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und den zwei Bezirksverordneten der PDS (vormals SED genannt) folgender Antrag eingebracht: Aufgabe nicht mehr zeitgemäßer Patenschaften. Das Bezirksamt wird aufgefordert, die Patenschaften für die Landsmannschaften von Pommern und Westpreußen aufzukündigen ... Begründung: Im Gegensatz zu den Partnerschaften sind die Patenschaften für die beiden Landsmannschaften überholt. Sie sind der Zeit des „Kalten Krieges“ geschuldet. Statt der Patenschaften sollte es eher eine verstärkte partnerschaftliche Aktivität mit Miedzyrzecz (Meseritz) oder den anderen mittel- und osteuropäischen Partnerstädten geben“. Dieser Antrag wurde von den Bezirksverordneten an den Ausschuss für Kultur und Bildung überwiesen.

 

Bevor dieser Antrag auf die Tagesordnung des zuständigen Ausschusses für Kultur und Bildung der BVV kam, versuchten die Landsmannschaft Westpreußen Berlin mit den Fraktionen und den PDS-Bezirksverordneten ein Gespräch zu führen. Lediglich die Fraktion der  CDU und zwei Vertreter der SPD-Fraktion empfingen uns zu einem Gespräch, die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen lehnte ein Gespräch ab, die PDS-Bezirksverordneten antworteten nicht, mit Vertretern der F.D.P. fanden im Laufe des Jahres persönliche Gespräche statt.

 

Zum 24.11.2005 wurde der o.g. Antrag der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen und PDS auf die Tagesordnung des Ausschusses für Kultur und Bildung gesetzt. Überraschend hatte nun auch die SPD-Fraktion, die Bezirksbürgermeisterin gehört ebenfalls der SPD an, einen Änderungsantrag eingebracht: Betr.: Aufgabe nicht mehr zeitgemäßer Patenschaften. Das Bezirksamt wird aufgefordert, die Patenschaften für die Landsmannschaften aufzukündigen und neue zeitgemäße Wege der Zusammenarbeit zu suchen. Darüber hinaus wird das Bezirksamt gebeten, in geeigneter Weise, z.B. durch Mitwirkung des Heimatmuseums, das Schicksal der Vertriebenen und damit verbunden die Rolle der Landsmannschaften vorrangig in Charlottenburg und Wilmersdorf zu dokumentieren.“

 

Die weitere breite soziale und kulturelle Mitarbeit der Landsmannschaft Westpreußen und ihrer engagierten Mitglieder für ihre Heimatregion und die Verständigung mit Polen im zusammenwachsenden Europa soll damit offensichtlich unterbunden werden, eine Arbeit die ein Heimatmuseum von seiner Aufgabenstellung her und wegen seiner beschränkten personellen und finanziellen Mittel nie leisten kann.

 

Was eine „Dokumentation der Rolle der Landsmannschaften“ hier bedeuten soll, darüber kann nur spekuliert werden.

 

Die Anträge wurden im Ausschuss am 24.11. diskutiert. Da die Zeit nicht ausreichte, wurde die weitere Behandlung der Anträge und die Abstimmung darüber auf die

nächste Sitzung am 19.01.2006 vertagt.

 

Fazit dieser Sitzung am 24.11.: den Antragstellern geht es gar nicht um die beiden Landesgruppen und ihre Arbeit, da lag nichts Belastendes vor, sondern um die Landsmannschaften bzw. den Bund der Vertriebenen und sein Umfeld. Der Vertreter der Pommerschen Landsmannschaft sprach in einer Erklärung seines Vorstandes an die SPD gerichtet: “Das ist ein Schlag ins Gesicht der Vertriebenen!“. Neben den Mitgliedern  der Fraktion der CDU  war  auch   Dr. Joachim  Fest (F.D.P.) mit seinem Vorschlag sehr hilfreich: warum eine Patenschaft kündigen, wenn hier engagierte Bürger in die Arbeit eingebunden

 

Seite 9 zum Jahresbericht 2005 der Landsmannschaft Westpreußen Berlin

 

werden können, die Patenschaften sollten daher weiterentwickelt, aber nicht gekündigt werden.

 

Die Fraktion der CDU in der Bezirksverordnetenversammlung richtete eine „Große Anfrage, Charlottenburg-Wilmersdorf international: Paten- und Partnerschaften“ an das Bezirksamt, die aber in der BVV vom 15.12.2005 noch nicht beantwortet wurde; das wird voraussichtlich in der Sitzung am 26.01.2006 der Fall sein.

 

Die „Große Anfrage“ der CDU  (Statzkowski, Dannert)  lautet:

Wir fragen das Bezirksamt:

1.   Welche Patenschaften und Partnerschaften unterhält der Bezirk, welche Jubiläen  

      stehen in der nächsten Zeit an und wie geht das Bezirksamt darauf ein?

2.   Wie beurteilt das Bezirksamt den Nutzen und den Erfolg der Paten- und Partner-

      schaften für den Bezirk und seine Bürgerinnen und Bürger?

3.   Welche Kontakte hatte die Bezirksbürgermeisterin in der letzten Zeit im

      Zusammenhang mit den Partnerschaften zu den Vereinigungen der  

      Westpreußen und Pommern und an welchen Veranstaltungen hat die

      Bezirksbürgermeisterin teilgenommen?  

4.   Wie beurteilt die Bezirksbürgermeisterin den Sinn und Nutzen von

      Partnerschaften mit den Westpreußen und den Pommern in der heutigen Zeit? 

5.   Hält das Bezirksamt die Paten- und Partnerschaften mit dem Bezirk

      Charlottenburg-Wilmersdorf für so sinnvoll, nützlich und erfolgreich, dass sie

      auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden sollen?

 

 

Von der Berliner Landesgruppe der Landsmannschaft Westpreußen e.V. Berlin wurden am 13.12.2005 in Veranstaltungen sowohl der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Michael Müller, als auch der Referent der Gruppe der Vertriebenen und Flüchtlinge der Bundestagsfraktion der CDU/CSU, Thomas Helm, angesprochen. Der Vorsitzende dieser Gruppe in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jochen-Konrad Fromme MdB, hat sich mittlerweile schriftlich an die Bezirksbürgermeisterin von Charlottenburg-Wilmersdorf, Frau Monika Thiemen (SPD) und an den Vorsitzenden der SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung von Charlottenburg-Wilmersdorf, Marc Schulte, gewandt; wir geben hier mit Einverständnis des Absenders den Inhalt der (gleichlautenden) Briefe bekannt:

 

Sehr geehrte Frau Bezirksbürgermeisterin, sehr geehrte Frau Thiemen,

 

mit Erstaunen habe ich von einer Beschlussvorlage der Bezirksverordneten-versammlung Charlottenburg-Wilmersdorf (Drucksache Nr. 1106/2) und einem diesbezüglichen Änderungsantrag der SPD-Fraktion erfahren, durch die die bestehenden Patenschaften des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf als nicht mehr zeitgemäß eingestuft und aufgekündigt werden sollen.

 

Ich finde einen solchen Beschlussvorschlag bemerkenswert und erschütternd zugleich und bitte Sie in Ihrer Funktion als Bezirksbürgermeisterin dafür Sorge zu tragen, dass dieser Beschlussvorschlag nicht zum Tragen kommt oder besser noch, zurückgezogen wird.

 

60 Jahre nach Flucht und Vertreibung stellen wir heute fest, dass immer mehr Menschen in Deutschland sich für die mit der Vertreibung und der danach erfolgten Integration in Deutschland verbundenen Fragen interessieren. Dies geht nicht zuletzt aus einer Studie des Instituts Allensbach hervor, die vor kurzem gemeinsam mit dem Haus der Geschichte in Bonn erstellt worden ist.

 

 

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Geradezu unverständlich ist für mich ein solcher Antrag vor allem deshalb, weil dadurch die Solidarität mit den Opfern der Vertreibung offiziell und symbolhaft aufgekündigt wird. Aufkündigung von Solidarität mit den Opfern, das kann doch wohl nicht der Ernst von Sozialdemokraten und Grünen im Bezirksparlament von Charlottenburg-Wilmersdorf sein.

Nach meinem Kenntnisstand sind mit den Patenschaften zu den Landsmannschaften keinerlei finanzielle Leistungen aus dem Haushalt des Bezirkes verbunden, wodurch ein solcher Beschluss der Aufkündigung der Partnerschaft umso symbolhafter wirken würde.

 

Eine Aufkündigung der Partnerschaften gerade in ihrem Bezirksverband, in dem am Theodor-Heuss-Platz ein wichtiges Mahnmal für die Opfer der Vertreibung seit Jahrzehnten seinen Platz hat, wäre ein schlimmes Signal, das über ihren Bezirk hinausreichen würde.

 

Demgegenüber darf ich Ihnen mitteilen, dass das Land Niedersachsen, in dem ich beheimatet bin, erst im vergangenen Jahr die Partnerschaft mit den Schlesiern deutlich betont und unterstrichen hat und dies mit einer Gedenktafel in unserer Landesvertretung in Berlin deutlich gemacht hat. Dabei wurde die Partnerschaft mit den Schlesiern in die Zukunft hinein bekräftigt.

 

In der Hoffnung von Ihnen in dieser Angelegenheit zu hören, verbleibe ich

 

mit freundlichen Grüßen

 

Jochen-Konrad Fromme MdB

 

 

Der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Westpreußen e.V. (Münster-Wolbeck), Siegfried Sieg,  wandte sich am 22. November 2005 in einem Schreiben an die Bezirksbürgermeisterin des Patenbezirks Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf. Ähnlich schrieb der Bundesvorsitzende  am 09. Januar 2006 noch einmal an diese und an weitere politische Persönlichkeiten im Patenbezirk und im Land Berlin folgenden Brief:

 

 

Sehr geehrte Frau Thiemen,

 

von unserem Landesvorsitzenden in Berlin, Herrn Reinhard M. W. Hanke, erhielt ich die Mitteilung, dass im Ausschuss für Kultur und Bildung des Bezirkes Charlottenburg-Wilmersdorf in der Sitzung am 19.01.2006 ein Antrag beraten werden soll, die bestehende Patenschaft des Bezirkes mit der Landsmannschaft Westpreußen in Berlin aufzulösen.

Diese Initiative überrascht mich sehr, wäre diese Auflösung doch die erste dieser Art und  damit einmalig in der Bundesrepublik Deutschland. Es gibt eine Vielzahl solcher Patenschaften zwischen westpreußischen Heimatkreisen und Landesgruppen mit Kommunen, Kreisen und Bundesländern in Deutschland, die mit Leben erfüllt sind und gut funktionieren. Diese Patenschaften sind sehr oft eingebunden in die nach der politischen Wende von 1989 entstandenen Partnerschaften mit polnischen Städten und Kreisen. Eine solche „Dreiecks-Paten- und Partnerschaft“ wäre meines Erachtens auch für die angesprochene Patenschaft mit den Westpreußen in Berlin eine zukunftsorientierte Option.

Ich darf darauf hinweisen, dass die Patenschaften mit landsmannschaftlichen Organisationen und Gruppierungen in der Phase ihrer Entstehung und weiterhin in den Jahrzehnten danach auch Ausdruck der Solidarität der „Heimatverbliebenen“ diesseits der Oder mit ihren deutschen Landsleuten, die das Schicksal des Heimatverlustes als Folge des Zweiten Weltkrieges erlitten haben, stets gewesen ist und auch weiterhin bleiben sollte. Diese Patenschaften sind keineswegs ein „Relikt des kalten Krieges“ und sollten als solche auch nicht gesehen werden. Im Rahmen der bestehenden Paten- und Partnerschaften werden in der grenzüberschreitenden Arbeit sehr positive Beiträge zur Völkerverständigung, insbesondere zu unserem Nachbarn Polen, geleistet.

 

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Die Landesgruppe der Westpreußen in Berlin beteiligt sich an diesem Prozess der Verständigung mit Polen sehr aktiv. Sie leistet mit ihrem Vorsitzenden, Herrn Hanke, mit Kulturveranstaltungen, mit Vorträgen, mit Ausstellungsaktivitäten und Studienfahrten (auch nach Westpreußen) eine über Berlin hinausgehende anerkannte, hervorragende Kulturarbeit  - damit teile ich sicherlich nichts Neues mit. Insbesondere die Ausstellungsaktivitäten in Berlin erfolgen in enger Zusammenarbeit mit dem Westpreußischen Landesmuseum in Münster, dessen Träger die Kulturstiftung Westpreußen ist. Die vielfältigen Aktivitäten der Landesgruppe in Berlin erfolgten stets auf der Basis der bestehenden Patenschaft mit dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, indem zum Beispiel städtische Räumlichkeiten für Veranstaltungszwecke bereitgestellt wurden.

Ich appelliere, die anerkannte Arbeit der Landsmannschaft Westpreußen in Berlin auch weiterhin durch die bestehende Patenschaft ideell zu unterstützen. Ich würde es sehr begrüßen, wenn Sie sich mit Ihrer politischen Bewertung der Patenschaft für eine  zukunftsorientierte Fortsetzung einsetzen könnten.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

(Sieg) Bundesvorsitzender

 

 

Unter dem Datum 11. Januar 2006 schrieb der Vorsitzende der Berliner Landes-gruppe der Landsmannschaft Westpreußen, Reinhard M.W. Hanke, an die Bezirksbürgermeisterin von Charlottenburg-Wilmersdorf und weitere politische Persönlichkeiten im Bezirk und im Land Berlin:

 

Anträge von PDS, Bündnis 90/Die Grünen und SPD, die seit 50 Jahren bestehende  Patenschaft des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf mit der Pommerschen Landsmannschaft und der  Landsmannschaft Westpreußen zu kündigen

 

Sehr geehrte Frau Thiemen,

meine Damen und Herren,

 

auf Wunsch der Mitglieder des Ausschusses für Kultur und Bildung der Bezirksver-ordnetenversammlung von Charlottenburg-Wilmersdorf stellen wir unseren jährlichen Tätigkeitsbericht vor und geben ihn über die Ausschussmitglieder hinaus auch weiteren politischen Persönlichkeiten zur Kenntnis. In diesem Bericht sind  u.a.  die o.g. Anträge und der bisherige Hergang, die Patenschaften nach 50 Jahren zu kündigen,  dokumentiert.

Fünfzehn Jahre nach der politischen Wende in Europa und der Vereinigung unseres Vaterlandes, wird wieder der Versuch unternommen, den Teil der Bevölkerung in das politische Abseits zu stellen, der im kommunistischen Polen und in der DDR, wie in allen „sozialistischen Staaten“ totgeschwiegen wurde und mit Vereinigungsverbot belegt worden war. Der Bezirksverordnete Andreas Koska von Bündnis 90/Die Grünen hat sich diesmal mit den Bezirksverordneten der PDS verbündet, die die Tradition der Staatspartei der DDR weiterführt. Herr Koska soll in den siebziger Jahren aus Beuthen/Bytom in Oberschlesien nach Berlin gekommen sein. Andreas Koska hatte sich vor drei Jahren in der BVV bereits „erfolgreich“ für die Abschaffung des Namens „Schlesien-Oberschule“ eingesetzt und „seinen Sieg“ mit Freudenluftsprüngen im Saal der Bezirksverordnetenversammlung „gefeiert“. Über Bemühungen des Andreas Koska, sich für die deutsch-polnische Verständigung einzusetzen, ist uns nichts bekannt geworden.

Die Gruppen der deutschen Minderheit in unserer Heimat erfahren seit 15 Jahren Verständnis und Förderung auch durch den polnischen Staat. Unser Bundespräsident Horst Köhler ließ es sich im Oktober bei seinem Besuch in Danzig nicht nehmen, sich mit anderen deutschen Persönlichkeiten wie Frau Prof. Dr. Gesine Schwan, die Situation der deutschen

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Minderheit in Polen ausführlich schildern zu lassen. Unsere westpreußischen Vertreter bei diesem Gespräch haben sich darüber sehr positiv geäußert, da erstmalig ein so ranghoher Vertreter der Bundesrepublik Deutschland Interesse für die Belange der Deutschen in Polen gezeigt habe.

Im Zweijahresrhythmus treffen sich die Heimatkreise unserer Landsleute in der Bundesrepublik und in der Heimat; finanziell werden sie dabei von ihren Paten in der Bundesrepublik Deutschland und von den jeweiligen Städten und Gemeinden in Polen unterstützt. Diese Treffen sind immer eine großartige Begegnung von Deutschen und auch Polen.

Dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf entstehen über die Bereitstellung von Räumlichkeiten für kulturelle Veranstaltungen und Ausstellungen keine weiteren finanziellen Verpflichtungen. In der  Bilanz des Gebens und Nehmens ist es der Bezirk, der „bereichert“ wird. Der Tätigkeitsbericht weist aus, dass die Landsmannschaft hier im Bezirk mit nicht geringen  finanziellen Eigenmitteln und Fördermitteln des Landes Berlin aus dem § 96 BVFG zum Erfolg der kulturellen Arbeit für Westpreußen beiträgt. Desto weniger ist es verständlich, wenn den beiden Landsmannschaften, die mit einer Vielzahl ehrenamtlicher Kräfte sozial und kulturell Hervorragendes leisten, die Kündigung der Patenschaft „ins Gesicht geschlagen“ wird.

Wir bedauern es sehr, dass nun auch die größte Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung, die Sozialdemokratische Partei Deutschlands, mit einem „Änderungsantrag“ die Patenschaften „kündigen“ will. Unser in Kulm an der Weichsel geborene westpreußischer Landsmann Kurt Schumacher, langjähriger Vorsitzender der SPD,   würde sich darüber im Grabe umdrehen.

Die Fraktionen von CDU und FDP können sich die Fortsetzung und Weiterentwicklung der Patenschaft vorstellen. Diesen ist es – wie auch uns - unverständlich, dass die Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen, PDS und SPD die in den Landsmannschaften engagierten Bürger ins Abseits drängen und von der Weiterentwicklung des deutsch-polnischen Verhältnisses ausschließen wollen.

Wir bitten Sie alle, die mehr als 50jährige erfolgreiche soziale und kulturelle ehrenamtliche Integrationsarbeit der Landsmannschaft zu würdigen. Treten Sie mit ein gegen die beabsichtigte Kündigung der Patenschaften, die unsere Mitglieder demütigt. Bitte, zeigen Sie Solidarität mit uns. Eine Kündigung der Patenschaften ist wider den europäischen Geist der Völkerverständigung und Zusammenarbeit.

Den Berliner Landesgruppen der Landsmannschaften der Pommern und der Westpreußen hat  niemand im Bezirk  irgendeinen Verstoß gegen demokratische Grundsätze oder gegen den europäischen Geist der Völkerverständigung und Zusammenarbeit vorwerfen können. In den Bezirken Tempelhof-Schöneberg (Schlesien) und Steglitz-Zehlendorf (Ostpreußen) steht eine Kündigung der Patenschaften und der vertrauensvollen Zusammenarbeit überhaupt nicht zur Debatte.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Reinhard M.W. Hanke,  Landesvorsitzender

Mitglied des Bundesvorstandes und Bundeskulturreferent der Landsmannschaft Westpreußen, Mitglied des Stiftungsvorstandes der Kulturstiftung Westpreußen in Münster (Trägerverein des Westpreußischen Landesmuseums Münster-Wolbeck)

 

Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf profitierte auch im Jahre 2005 von der Patenschaft mit der Landsmannschaft Westpreußen: mehrere Exemplare des jährlich erscheinenden „Westpreußen-Jahrbuches“ gehen regelmäßig kostenlos an Funktionsträger im Bezirk und an die Stadtbibliothek in der Berliner Straße in Wilmersdorf, die monatlichen Vortragsveranstaltungen (s.o.) der Landsmannschaft Westpreußen sind ein Anziehungspunkt im kulturellen Angebot des Bezirks, ebenso Tagesfahrten und Studienfahrten und die Ausstellungen. Der Bezirk stellt für die Vorträge und Ausstellungen Räume zur Verfügung. Eine Vielzahl  von ehrenamtlichen Mitarbeitern ist sowohl für soziale wie auch kulturelle Aufgaben tätig.

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Internet

 

Seit Mitte 2002 ist die Berliner Landesgruppe der Landsmannschaft Westpreußen mit dem Westpreußischen Bildungswerk im Internet vertreten.  Es werden die Veranstaltungstermine dargestellt und die Vortragsprogramme erlauben auch den Zugriff auf die einzelnen Veranstaltungsinformationen mit Kurzinhalt der Vorträge und Lebenslauf der Referenten. Texte aus dem „Mitteilungsblatt“ sind ebenfalls dargestellt. Diese Seiten sollen weiter ausgebaut werden   und  in Zukunft auch mehr Bildmaterial aus der Arbeit der Landsmannschaft bringen. Die Internet-Darstellung ist verknüpft mit der Bundeslandsmannschaft, dem Patenbezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und der in Personalunion durch den Vorsitzenden Reinhard M.W. Hanke verbundenen Arbeitsgemeinschaft Ostmitteleuropa e.V. (AGOM).

 

Schaukasten im Rathaus Charlottenburg

 

Seit Frühjahr 2003 teilt sich die Landesgruppe einen Schaukasten im Rathaus Charlottenburg mit der Pommerschen Landsmannschaft Berlin.        Der Wunsch nach einem

Schaukasten auch im Rathaus Wilmersdorf wurde vom Bezirksamt nicht erfüllt, obwohl die Kosten von der Landesgruppe übernommen worden wären.

 

Deutschlandhaus

 

„Schwierig und für die Zukunft nicht hinnehmbar ist weiterhin die Situation der Kulturarbeit allgemein, da u.a. die Bibliothek der Stiftung Deutschlandhaus durch die Auflösung der Stiftung seit Oktober 1999 im Deutschen Historischen Museum eingelagert werden musste und somit die über 40 000 Medieneinheiten zum Kulturraum Ostdeutschland nicht genutzt werden können“, so stand es schon in den Jahresberichten für 2002, 2003 und 2004. Leider ist hier nichts positiv bewirkt worden. Es besteht  die Möglichkeit, dass Berlin die Bestände der Bibliothek und der Sammlungen auf Dauer verliert.

 

Überregionale Veranstaltungen

 

Im Jahre 2005 fanden in den Patengemeinden und Patenlandkreisen in der Bundesrepublik Deutschland oder im Heimatgebiet selbst (z.B. Bundestreffen des Heimatkreises Rosenberg in der Stadt  Deutsch Eylau/Ilawa zum 700jährigen Stadtjubiläum) die Bundestreffen der Heimatgruppen statt, an denen auch Mitglieder aus unseren Berliner Gruppen teilnahmen.

 

Herausragende Veranstaltungen des Bundesverbandes der Landsmannschaft Westpreußen, jeweils mit Beteiligung von Landsleuten und Polen aus der Heimat, waren das Seminar „Versöhnung über Gräbern“ vom 21. bis 22. Mai 2005 in Lauenburg/Elbe (s. Anlage) mit Referenten des VdK aus der Bundesrepublik Deutschland und Polen und der „Westpreußen-Kongress“ vom 24.  bis 25. September 2005 im Anschluss an die Bundes-versammlung der Landsmannschaft (mit Wahlen des neuen Bundesvorstandes usw.), der „60 Jahre Vertreibung aus der Heimat“ zum Thema hatte (s. Anlage).

 

Zu nennen sind weiterhin die Tagungen des Akademischen Freundeskreises Danzig-Westpreußen zu Pfingsten in Wustrau (Hauptthema „Preußen“) und vom 28. bis 30. Oktober 2005 im Haus Weichselland in Meinsen bei Hannover zum Thema „Minderheiten und Minderheitenrechte in der Bundesrepublik Deutschland und in Polen“, die Tagung der Copernicus-Vereinigung für Geschichte und Landeskunde Westpreußens vom 4. bis 6. November 2005  in der Ostseeakademie in Travemünde, auf der Nachwuchswissenschaftler aus der Bundesrepublik Deutschland und Polen ihre wissenschaftlichen Arbeiten vorstellten, die sich mit Westpreußen beschäftigen, die Tagung der Historischen Kommission für Ost-

 

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und Westpreußen vom 27. bis 29. Mai 2005 in Göttingen zu  „750 Jahre Königsberg/Pr.“ und nicht zuletzt die „13. Weißenhöher Himmelfahrt“ unter Leitung von Reinhard Kißro (Ortrand) in Weißenhöhe/Bialosliwie (Kreis Wirsitz/Wyrzysk) an der Netze/Notec, die in jedem Jahr von Berlin aus besucht wird und in Vorträgen und Exkursionen Westpreußen und das benachbarte Großpolen behandelt.

 

Als Bundeskulturreferent der Landsmannschaft Westpreußen oder als jeweiliges Vorstandsmitglied nahm der Vorsitzende der Landsmannschaft Westpreußen Berlin, Reinhard M.W. Hanke, an allen diesen Veranstaltungen nicht nur teil, sondern war mit Ausnahme der Tagung der Historischen Kommission auch organisatorisch an ihnen beteiligt. 

 

 

Reinhard M.W. Hanke

Landesvorsitzender der Landsmannschaft Westpreußen e.V. Berlin