Tätigkeitsbericht  der Landesgruppe Berlin für das Jahr 2007

(siehe auch www.westpreussen-berlin.de)

 

Die Berliner Landesgruppe gliedert sich in elf Kreisgruppen, die in sieben Organisations-einheiten zusammengefasst sind. Hinzu kommt das Westpreußische Bildungswerk (WBW) Berlin-Brandenburg. Die Landesgruppe (eingeschlossen die in unsere Landesgruppe kooptierte Landsmannschaft der Danziger) bildet seit dem 01. Oktober 2006 eine Bürogemeinschaft mit den Landsmannschaften der Sudetendeutschen, der Siebenbürger Sachsen, Weichsel-Warthe und der Deutschbalten. Die Landesgruppe hält ihre Sprechzeiten mittwochs von 14 bis 16 Uhr ab.

 

„Mitteilungsblatt“ und andere periodische Publikationen. Alle  Mitglieder erhalten das „Mitteilungsblatt“ der Landsmannschaft, das im Jahr 2007 zweimal erschien; die Auflage liegt jetzt bei 700 Stück, um das Programm und die Termine der Landesgruppe einem größeren Interessentenkreis bekanntzumachen.  Die einzelnen Berliner Heimatkreise haben, je nach Bedarf, „Rundbriefe“ für ihre Mitglieder. Das Westpreußische Bildungswerk (WBW) gibt daneben für die Mitglieder halbjährlich ein „Programm-Heft“ mit ausführlichen Texten zum Inhalt der Veranstaltungen und zur Vita der Referenten heraus.

 

Die Kreisgruppen. Wegen der besonderen Mietverhältnisse im Deutschlandhaus (Eigentümer ist das Bundesamt für Immobilienverwertung),  treffen sich die Kreisgruppen seit Auflösung der Stiftung Deutschlandhaus, auch aus Kostengründen, außerhalb des Deutschlandhauses und in unterschiedlichen zeitlichen Abständen. Allein die „Kreisgruppe Elbing“, drittgrößte Organisation innerhalb der Landesgruppe,  veranstaltet monatliche Treffen. Die anderen Kreisgruppen kommen mindestens dreimal im Jahr zusammen. Die „Kreisgruppe Schlochau, Konitz & Tuchel“ als die größte Gruppe nach dem Westpreußischen Bildungswerk stellt etwa ein Viertel der Mitglieder in der Landesgruppe. Die Mitgliederzahl stagniert, die Abgänge durch Tod oder Austritt wurden von Neueintritten aufgewogen. Das Westpreußische Bildungswerk hat im Berichtsjahr wieder  an Mitgliedern gewonnen. Die Betreuung der Mitglieder durch geeignete Führungskräfte ist z.Z. bei allen Gruppen gesichert. Der Schwerpunkt der Gruppenarbeit liegt im sozialen Bereich und bei der kulturellen Weiterbildung. Hier kann sich die Kulturarbeit dem engeren Bereich der jeweiligen Region, der Stadt bzw. dem Dorf widmen. Hin und wieder finden auch Fahrten statt oder es werden andere Veranstaltungen besucht. Eine gut angenommene Tradition für alle Kreisgruppen ist mit einer geselligen und Kulturveranstaltung in der Faschingszeit 2002 begründet worden, auf der u.a. auch die neueste Literatur über Westpreußen vorgestellt wird und/oder eine Lesung stattfindet.

 

Westpreußisches Bildungswerk Berlin-Brandenburg (WBW). Das Westpreußische Bildungswerk Berlin-Brandenburg (WBW) in der Landsmannschaft Westpreußen Berlin ist unter der Leitung des seit 1982 tätigen Landeskulturreferenten Reinhard M.W. Hanke Träger der landsmannschaftlichen Kultur- und Bildungsarbeit. Das Bildungswerk ist die größte Einzelgruppe innerhalb der Landesgruppe. Es veranstaltet Vortragsveranstaltungen, Tagesstudienfahrten und Studienreisen auf hohem Niveau. Die Landsmannschaft erreicht dadurch in ihrer Kompetenz eine große Außenwirkung und einen hohen Bekanntheitsgrad.

Die im Jahre 2007 vorgesehene  Studienfahrt „Moskau und Goldener Ring“ musste auf das Jahr 2009 verschoben werden. Im Jahr 2008 ist eine Studienfahrt nach Warschau und Lodsch vorgesehen.

 

Folgende  Tagesstudienfahrten bzw. Besuche  wurden im Jahre 2007 durchgeführt:

26.04.  Hanke, Besuch der Deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten

              Angehörigen von Gefallenen der ehem. deutschen Wehrmacht (Borsigwalde);                                                               

12.05.  Hanke, F 60 in Lichterfeld (Niederlausitz, Zille in Radeburg (Sachsen);    

09.06.  Hanke, Tagebaue bei Großräschen (Niederlausitz) und Schloss Sallgast;     

04.08.  Bernd Raebel, Insel Rügen: Granitz, Prora, Saßnitz, Stubbenkammer    

25.08.  Hanke, Köslin und Kolberg (Hinterpommern);

22.09.  Hanke, Altranstädt und Lutherstadt Eisleben; 

27.10.  Hanke, Erkner bei Berlin und Gerhart Hauptmann;

08.12.  Hanke, Stettin (Innenstadtführung und Besuch von Abteilungen des Nationalmuseums.

 

Die regelmäßig etwa elfmal im Jahr in der „Kommunalen Galerie des Kunstamtes  Wilmersdorf“ stattfindenden Vortragsveranstaltungen befassten sich 2007 mit folgenden Themen:  

(173)  25.01.,  Dr. Stefan  Hartmann (Berlin), Das Preußenland in den Reisebeschreibungen von Johann Arnold von Brand, Johann Bernoulli, Carl Feyerabend, Christian Gottlieb und  Gottfried  Peter Rauschnick (mit Medien);

(174) 15.02.,  Frau Dr. Iselin  Gundermann (Berlin), Eine Familie auf der Flucht: Die Treckberichte der Grafen und Freiherrn von der Goltz;

(175) 23.03.,  Diplom-Geograph Reinhard M.W. Hanke (Berlin), Moskau und der Goldene Ring (mit Medien); im  Haus der Volkshochschule Charlottenburg-Wilmersdorf;                               

(176) 19.04., Reinhard  Kißro (Ortrand), Mitteleuropäische Landschaften – Werte der Heimat: Das Netzebruch von Bromberg bis Schneidemühl. (mit Lichtbildern);                            

(177) 10.05., Dr. phil.  Jürgen W.  Schmidt (Oranienburg), Die preußischen Zentral- und Provinzialbehörden und die Erhaltung von archäologischen und Baudenkmälern in den Regierungsbezirken Marienwerder und Danzig im 19. und 20. Jahrhundert. (mit Medien).

(178)  14.06., Prof. Dr. habil. Siegfried  Melchert (Potsdam), Die Kaschuben in Pommerellen zwischen 1918 und heute. (mit Medien);

(179) 12.07., Pfarrer i. R. Bernd  Raebel (Berlin), Insel Rügen: Granitz, Prora, Saßnitz, Stubbenkammer  (Lichtbildervortrag);

(180) 13.09, Dr. phil. Jürgen W. Schmidt (Oranienburg), Die sogenannte „Tropfstein“-Höhle bei Mechau im Kreis Neustadt/Wpr. – zu den Umständen ihrer Auffindung 1818 und zur  weiteren Erforschung dieses seltenen Naturdenkmals in Westpreußen. (mit Medien);

(181) 11.10.,  Dr. Wolfgang  Kessler (Herne),  Danzig im deutschen Kaiserreich 1871 – 1914;       

(182)  15.11., Edmund Mangelsdorf (Berlin),  Carl Welkisch (1888 – 1984), christlicher Mystiker und Pionier einer neuen Entwicklung;           

(183)  06.12., Diplom-Geograph Reinhard M.W. Hanke (Berlin),  Endete der  Staat Preußen vor 60 Jahren?

 

Die Mitglieder des WBW erhalten zusätzlich zum landsmannschaftlichen „Mitteilungsblatt“ halbjährlich ein WBW-Programmheft mit ausführlichen Texten zum Inhalt der Vorträge und zur Vita der Referenten. Dieses „WBW-Programmheft“ wird auch ins Internet gestellt.

 

Ostdeutscher Kulturtag im Deutschlandhaus. Wie in den vorangehenden Jahren beteiligte sich die Landesgruppe in Gemeinschaft mit der Landsmannschaft der Danziger mit einem Informationstisch am „Ostdeutschen Kulturtag“ der Landsmannschaften im Berliner Landesverband der Vertriebenen im Deutschlandhaus. Die Lesung von Literatur aus Westpreußen wurde vom Vorstandsmitglied Gerhard Gerz und dessen 12jähriger Tochter Freya bestritten.

 

Patenschaft des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf.  Am 27.02.1956 hatte der damalige Bezirk Wilmersdorf die Patenschaft mit der Landsmannschaft Westpreußen begründet. Nach der mit den Stimmen von SPD und  Bündnis 90/Die Grünen  in der Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks am 23. April 2006 herbeigeführten Kündigung der Patenschaft, hat sich aber keine Änderung der Arbeit im Bezirk ergeben: die Vortragsveranstaltungen fanden weiterhin in der Kommunalen Galerie Wilmersdorf statt, der Schaukasten im Rathaus Charlottenburg kann weiterhin genutzt werden. Die „neuen Wege“ in der Zusammenarbeit wurden bisher nicht gefunden.

Die Landesgruppe der Landsmannschaft Westpreußen überreichte  mehrere Exemplare des „Westpreußen-Jahrbuches“ an Funktionsträger im Bezirk und an die Stadtbibliothek in der Berliner Straße in Wilmersdorf.

Die Fraktion der CDU in der Bezirksverordnetenversammlung von Charlottenburg-Wilmersdorf hatte am 11. September 2006 mit der Landesgruppe  einen Partnerschaftsvertrag geschlossen, und will unsere Arbeit damit weiterhin unterstützen.

 

Internet. Seit Mitte 2002 ist die Berliner Landesgruppe der Landsmannschaft Westpreußen mit dem Westpreußischen Bildungswerk im Internet vertreten.  Es werden die Veranstaltungstermine dargestellt und die Vortragsprogramme erlauben auch den Zugriff auf die einzelnen Veranstaltungsinformationen mit Kurzinhalt der Vorträge und Lebenslauf der Referenten. Texte aus dem „Mitteilungsblatt“ sind ebenfalls dargestellt. Diese Seiten sollen weiter ausgebaut werden   und  in Zukunft auch mehr Bildmaterial aus der Arbeit der Landsmannschaft bringen. Die Internet-Darstellung ist verknüpft mit dem Bundesverband der Landsmannschaft Westpreußen, dem Patenbezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und der in Personalunion durch den Vorsitzenden Reinhard M.W. Hanke verbundenen Arbeitsgemeinschaft Ostmitteleuropa e.V. (AGOM).

 

Überregionale Veranstaltungen. Den Westpreußen-Kongress der Landsmannschaft Westpreußen vom 26.-28.09.2007 in Münster  besuchten jeweils nur Einzelpersonen der Landesgruppe (vor allem Mitglieder der Copernicus-Vereinigung). Das trifft auch für die übrigen Veranstaltungen auf Bundesebene zu, die vom Akademischen Freundeskreises Danzig-Westpreußen und der Copernicus-Vereinigung für Geschichte und Landeskunde Westpreußens  durchgeführt wurden. Eine besondere Verbindung besteht zur „Weißenhöher Himmelfahrt“: an der „14. Weißenhöher Himmelfahrt“ in Weißenhöhe (Kreis Wirsitz) an der Netze (unter Leitung von Reinhard Kißro, Ortrand), nahmen wieder mehrere Mitglieder der Landesgruppe teil.

 

Berlin, den 14. Juli 2008

 

Reinhard M.W. Hanke

Landesvorsitzender der Landsmannschaft Westpreußen e.V. Berlin